Diese Initiative wurde angenommen.
Initiator*innen
Ergebnis der Abstimmung
Diese Initiative wurde angenommen.
Abstimmungsbeteiligung
90 Personen haben an dieser Abstimmung teilgenommen.
Das waren 23 Prozent aller 384 Abstimmungsberechtigten.
Text der Initiative (Änderungshistorie einsehen ) 2
Manche Menschen erleben früher oder später, dass ihre eigene empfundene geschlechtlichen Identität abweicht vom Ihnen, bei der Geburt, zugewiesenen Geburtsgeschlecht. Sie empfinden sich als Frau, doch ihr Körper ist äusserlich und innerlich Mann oder umgekehrt eine genetische Frau empfindet sich als Mann.
Noch schlimmer ist es für intersexuelle Menschen, denen kurz nach der Geburt ein Geschlecht, durch einen medizinischen Eingriff zugefügt wurde und zwar das, welches von ihrer eigenen Identität abweicht.
Problembeschreibung
Durch das Transsexuellengesetz (TSG) wird Menschen, die sich auf Grund ihrer Geschlechtsidentität dem anderen Geschlecht zugehörig empfinden, ermöglicht ihren Vornamen ändern und ihre Geschlechtzugehörigkeit anpassen zu lassen.
Dieses Verfahren erstreckt jedoch über einen Zeitraum von mehreren Jahren und ist zudem für die Betroffenen mit einem erheblichen Kostenaufwand verbunden. Die vom Gesetzgeber auferlegten Erfordernisse diskriminieren die Betroffenen. Sie sind gezwungen 2 Psychologische Gutachten beizubringen, die bestätigen, dass sie einer psychischen Störung unterliegen.
Sie sind gezwungen, im Falle einer Veränderung von Mann zu Frau (MzF) mit den männlichen Merkmalen, z. B. Bartschatten, mindestens 1 Jahr gesellschaftlich als Frau zu leben, bis sie eine gegengeschlechtliche Hormontherapie erhalten können. Erst nach einem weiteren halben Jahr erhalten Sie nach einer weiteren Prüfung durch den MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) – je nach Bundesland unterschiedlich die Kostenübernahme zur medizinischen Barthaar-Entfernung oder auch nicht. Bei der Transition von Frau zu Mann (FzM) gibt es anders gelagerte, aber nicht minderschwere Probleme.
In der Zeit Ihrer Transition sind die Betroffenen damit konfrontiert, sich mit mehr oder weniger weiblichem Aussehen, jedoch Dokumenten, die sie als Mann identifizieren, ausweisen zu müssen. Im Falle von Personenkontrollen oder bei der Arbeitssuche führt das zu weiteren Diskriminierungen.
Die Selbstmordrate liegt deutlich über dem Durchschnitt und zwar in allen Ländern weltweit. Und noch etwas, Transsexualität entwickelt sich bereits bei Kindern.
Forderung
Die Änderung des Vornamens in Verbindung mit der Änderung des Personenstandes muss zu einem einfachen Verwaltungsakt durch das jeweilige Standesamt herabgestuft werden. Dies ist gleichermassen bei intersexuellen und transsexuellen Menschen anzuwenden.
Statt einer psychischen Störung ist Transsexualität als physische Störung anzusehen. Daraus ergibt sich, dass nach der durchgeführten Änderung von Vornamen und Personenstand, die Betroffenen einen Anspruch haben auf die jeweils notwendigen Massnahmen, gegengeschlechtliche Hormontherapie, dauerhafte Bartentfernung, Brustaugmentation und weitere…
Kosten
Seitens der öffentlichen Hand wird eine Kostensenkung auftreten, da es sich nunmehr lediglich um einen einfachen Verwaltungsakt handelt, statt eines aufwendigen Gerichtsverfahrens.
Da die medizinisch notwendigen Behandlungen früher eingeleitet werden kommt es lediglich zu einer zeitlich vorgezogenen Behandlung.
Finanzierungsvorschlag
Die Kosten treten im Gesundheitswesen auf und müssen dort früher oder später in jedem Falle getragen werden.
Arbeitsweise
1: Informationen aus erster Hand als Betroffene
2: Transsexuellengesetz vom 10.09.1980 (https://www.gesetze-im-internet.de/tsg/BJNR016540980.html)
3: Einige Information zum Thema http://www.bento.de/politik/transsexuellengesetz-warum-die-namensaenderung-einfacher-werden-muss-790882/
4: http://www.volkerbeck.de/2016/08/04/situation-von-trans-menschen-in-deutschland/
5: Das Thema wurde auch durch die Grünen im Bundestag eingebracht. http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/121/1812179.pdf
Argument der Initiator*innen
Während der Zeitspanne der Angleichung ihres Körpers, der sogenannten Transition, an die, von Ihnen empfundene, geschlechtliche Identität durchleben die Betroffenen oft vielfältige Diskriminierung, seitens Behörden, Medizinern, Psychiatern, Arbeitgebern, der Gesellschaft schlechthin.
Diese Zeit des Leidens würde durch die Vereinfachung der Änderung des Personenstandes für inter-/transsexuelle Menschen beträchtlich verkürzt. Medizinische Massnahmen könnten früher beginnen, ohne den immer noch vorhandenen Spiessrutenlauf durch die behördlichen Instanzen, Psychiater/Psychologen und nicht zuletzt der Krankenkassen.
In vielen Fällen würden hierdurch letztlich Leben gerettet, da die psychische Belastung der Transition drastisch verkürzt würde und somit nicht in den Selbstmord führen würde.
PRO