Diese Initiative wurde angenommen.
Initiator*innen
Ergebnis der Abstimmung
Diese Initiative wurde angenommen.
Abstimmungsbeteiligung
94 Personen haben an dieser Abstimmung teilgenommen.
Das waren 22 Prozent aller 437 Abstimmungsberechtigten.
Text der Initiative (Änderungshistorie einsehen ) 4
Seit geraumer Zeit ist weltweit sowohl ein massives Auseinanderdriften von Einkommen als auch von Vermögen zu beobachten. Führen hohe Einkommen zu einer Diskriminierung "normaler" Einkommen, hat die Vererbbarkeit von Vermögen eine Verfestigung von Verfügungsgewalt über andere Menschen zur Folge. Es wird möglich, auf privater oder aber auch unternehmerischer Ebene Dynastien zu etablieren.
Problembeschreibung
Einkommensdifferenzierung kann zur Motivation von Menschen beitragen, führt aber bei extremer Ausgestaltung zu einem gegenteiligen Effekt und würdigt in keiner Weise mehr eine "normale" Arbeitsleistung in gerechter Weise. Extreme Einkommen führen darüberhinaus zu einer Ignoranz gegenüber anderen menschlichen und sozialen Faktoren.
Große Erbschaften bergen hingegen überhaupt nichts Aktivierendes in sich. Die Abschaffung der Vererbbarkeit großer Vermögen würde zu einer völligen Veränderung der Einstellung zum Gemeinwohl führen. Die Fragen „Wozu tue ich etwas“ oder „Woher erlange ich Anerkennung“ erfahren neue Antworten. Die Verhältnisse zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit, zwischen Wettbewerb und Kooperation oder z.B. Macht und Achtsamkeit verschieben sich.
Forderung
1.) Erbschaften sind soweit zu begrenzen, als dass sie die schützenswerte Substanz eines familiären Kerns überschreiten. Je berechtigtem Erbe sollte das Erbe auf 1 Mio. € beschränkt werden. Vorab erfolgte Schenkungen sind anzurechnen. 2.) Einkommen orientieren sich hinsichtlich ihrer Höchstgrenze am jeweils definierten Existenzminimum. Das Höchsteinkommen sollte dieses nicht um mehr als das Hundertfache übersteigen. 3.) Wirtschaftliche Prozesse werden nicht qua Vererbung sondern qua Kompetenz im Todesfall des Inhabers weitergeführt. 4.) Machtkonzentrationen führen weltweit zu unkontrollierbaren Abhängigkeiten. Sie sind unvereinbar mit Demokratie. 5.) Vererbbarkeit hemmt kooperatives Wirtschaften und fördert die Bereitschaft zu Wirtschaftskriminalität zu Lasten der Gemeinwesen.
Kosten
Keine Kosten. Im Gegenteil fallen zunächst Milliardenwerte dem Gemeinwesen zu. Später wird sich dies einpendeln, da Milliardenvermögen kaum noch während eines Lebens gebildet werden können und somit die Erbschaftsvolumina kleiner werden. Verbleiben werden hingegen große Teile der Überschüsse, die nun nicht mehr in Privatvermögen fließen.
Finanzierungsvorschlag
Obsolet
Arbeitsweise
OXFAM-Studien, Daten des Statistischen Bundesamtes, Weltarmutsbericht der UN, Wirtschaftstheoretiker, Soziologen wie z.B. Max Weber, R.D. Precht, Harald Welzer, gesunder Menschenverstand, Schweizer Initiative Volksentscheid zur Einkommensbegrenzung, Vorschläge französischer Sozialisten zum 100%-Besteuerung hoher Einkommen ...
Argument der Initiator*innen
Das völlige Fehlen eines gelebten Gemeinwohlgedankens macht das Zusammenleben zu einem Nebeneinanderleben. Damit können drängende Zukunftsfragen nicht gelöst werden. Probleme wie z.B. Klima, Hunger, Rohstoffe, Umweltverschmutzung werden nur gemeinsam oder mit Gewalt gelöst werden. Der zeitliche Horizont hierfür verengt sich rasch. Nur eine gerechte Gesellschaft kann die Leistungsfähigkeit zur Problembewältigung erreichen. Die ökonomischen Interessen der Kapitalsammelstellen, Großkonzerne und Mega-Reichen sind mit dem Gemeinwohl unvereinbar.