Diese Initiative wurde angenommen.
Initiator*innen
Ergebnis der Abstimmung
Diese Initiative wurde angenommen.
Abstimmungsbeteiligung
47 Personen haben an dieser Abstimmung teilgenommen.
Das waren 4 Prozent aller 1287 Abstimmungsberechtigten.
Text der Initiative (Änderungshistorie einsehen ) 10
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Problembeschreibung
Beleidigungen, Gewaltandrohungen, Diskriminierungen - Hass im Netz ist allgegenwärtig. Menschen werden durch Hassrede systematisch eingeschüchtert und verdrängt. Darunter leiden die betroffenen Personen, insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund sind Hass und Hetze im Netz ausgesetzt. Doch fehlende Kenntnisse und Kapazitäten bei der Polizei und der Staatsanwaltschaft erschweren die Strafverfolgung.
Forderung
Wir fordern die Bundesländer auf, ein flächendeckendes Beratungsnetz für Opfer von Hass im Netz zu schaffen sowie ein Fortbildungsangebot für Mitarbeiter*innen in Bildungseinrichtungen zu etablieren.
Es braucht Beauftragte für Hate Speech im Netz auf den Polizeidienststellen sowie zentrale Ermittlungsstellen zu Hate Speech bei den Staatsanwaltschaften.
Kosten
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Finanzierungsvorschlag
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Arbeitsweise
(1) “Hass im Netz: der schleichende Angriff auf unsere Demokratie” - Forschungsbericht (Juni 2019) im Auftrag von Campact e.V.: https://www.idz-jena.de/forschungsprojekte/hass-im-netz-eine-bundesweite-repraesentative-untersuchung-2019/ (Zugriff: 03.07.19)
(2) Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC NRW): https://www.justiz.nrw.de/JM/schwerpunkte/zac/index.php (Zugriff: 18.07.19)
Argument der Initiator*innen
Im Frühjahr 2019 wurden im Auftrag von Campact e.V. 7.349 Internetnutzer*innen in einer Online-Studie zum Hass im Netz befragt. (1) Mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) hat bestätigt, sich aufgrund (drohender) Hasskommentare seltener mit der politischen Meinung im Netz einzubringen. Das schränkt die Meinungsvielfalt ein und führt zu einer Verschiebung der Wahrnehmung: Es entsteht der Anschein, dass die Personen, die sich äußern, auch in der Gesellschaft eine Mehrheit sind. Zwei Drittel (66 %) derer, die selbst Ziel von Hasskommentaren im Netz waren, berichteten in der Online-Studie von psychischen Problemen wie emotionalem Stress, Angst sowie Depressionen.
Staatsanwaltschaften, Polizei und Bildung sind Ländersache. Die Bundesländer müssen daraufhin wirken, die Opfer besser zu schützen, zu unterstützen und die Täter*innen konsequent zur Verantwortung zu ziehen.
Ein Beispiel ist die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC). Gemeinsam mit der Polizei, der Landesanstalt für Medien und Medienunternehmen hat die ZAC 2017 das Projekt „Verfolgen statt nur Löschen“ initiiert, um gemeinsam Standards für die Erstattung von Strafanzeigen wegen Hasspostings zu entwickeln. Die ZAC NRW steht in engem Austausch mit den Zentralstellen für Cybercrime in anderen Bundesländern. Um auch grenzüberschreitend Taten aufzuklären, hat die ZAC NRW des Weiteren enge Kontakte zu den Strafverfolgungsbehörden in anderen Staaten. (2)